Die israelische Historikerin Yfaat Weiss hält die diesjährige Martin-Buber-Vorlesung für jüdische Geistesgeschichte und Philosophie
Die Erforschung des Judentums in Moderne und Gegenwart steht im Fokus des neu gegründeten Buber-Rosenzweig-Instituts an der Goethe-Universität. Mit einer Festveranstaltung und einem Vortrag wird das Institut am morgigen Donnerstag eröffnet.
FRANKFURT. Mit einem Vortrag der Historikerin Yfaat Weiss und einer
Festveranstaltung wird das neu gegründete Buber-Rosenzweig-Institut für
jüdische Geistesgeschichte der Moderne und Gegenwart
am
Donnerstag, 28. Oktober 2021, um 20 Uhr
im Casino-Festsaal am Campus Westend
eröffnet. Das Institut, das sich der
Erforschung des Judentums in Moderne und Gegenwart widmen wird, fasst
zahlreiche und in großem Umfang drittmittelgeförderte Projekte zusammen und
trägt so weiter zur Verstetigung dieses Forschungsbereichs an der Goethe-Universität
bei. Es trägt die Namen zweier jüdischer Intellektueller des 20. Jahrhunderts,
Martin Buber und Franz Rosenzweig, beide bedeutende Persönlichkeiten der
Frankfurter Universität in den 1920er und 1930er Jahren und der „jüdischen
Renaissance“ in der Weimarer Republik, beide federführend am Frankfurter Freien
Jüdischen Lehrhaus beteiligt und miteinander im intensiven Gespräch über ihr
gemeinsames Projekt der „Verdeutschung“ der Hebräischen Bibel. Das von Prof.
Dr. Christian Wiese geleitete Institut ist ursprünglich hervorgegangen aus
einer von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gestifteten
Gastprofessur für jüdische Religionsphilosophie, die Martin Buber gewidmet war
und die durch den Stelleninhaber Prof. Christian Wiese kontinuierlich ausgebaut
worden ist.
Den Festvortrag bei der Eröffnungsfeier,
die Martin-Buber-Vorlesung für jüdische Geistesgeschichte und Philosophie 2021,
hält die Historikerin Prof. Dr. Yfaat Weiss, Direktorin des Leibniz-Instituts
für jüdische Geschichte und Kultur in Leipzig und Professorin für jüdische
Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem. Weiss spricht zum Thema
„Exiliert und belagert: Jerusalemer Gelehrte 1948“ und wird dabei auf die
Debatten eingehen, die Intellektuelle der Hebräischen Universität Jerusalem
nach dem Ende der Naziherrschaft führten. Viele von ihnen waren vor dem Zweiten
Weltkrieg aus Mitteleuropa nach Palästina emigriert. Bei den Debatten spielten
auch der israelisch-arabische Krieg von 1948 sowie die Neuordnung Europas und
der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle.
Die Veranstaltung, bei der auch Grußworte von
Wissenschaftsministerin Angela Dorn, Unipräsident Prof. Enrico Schleiff, Dekan
Prof. David Käbisch, Prof. Doron Kiesel vom Zentralrat der Juden in Deutschland,
Prof. Kerstin Schoor von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder und
Prof. Benjamin Pollock von der Hebräischen Universität Jerusalem zu hören sein
werden, wird auch live übertragen auf dem YouTube-Kanal der
Martin-Buber-Professur: https://www.youtube.com/watch?v=2iOtwocPVwk
Im
Anhang finden Sie das ausführliche Programm. Der Abend wird musikalisch
begleitet von Roman Kuperschmidt und Ensemble. Im Anschluss an den Vortrag
findet ein Empfang statt.
Medienvertreter
können sich noch bei PD Dr. Stefan Vogt, s.vogt@em.uni-frankfurt.de. Für den Besuch
gilt die 2G-Regel.
Weitere Informationen
Prof.
Dr. Christian Wiese
Martin-Buber-Professur für Religionsgeschichte
Buber-Rosenzweig-Institut
Goethe-Universität
Telefon: 069/798-33313
E-Mail: c.wiese@em.uni-frankfurt.de
Homepage: https://www.uni-frankfurt.de/40082634/Martin_Buber_Professur_für_Jüdische_Religionsphilosophie