Goethe-Universität lebt Gleichstellungs- und Diversitätsstandards der DFG
FRANKFURT. Die
Goethe-Universität Frankfurt am Main steht für Chancengerechtigkeit und
engagiert sich seit nahezu vier Jahrzehnten mit Konzepten und gezielten
Maßnahmen für Geschlechtergleichstellung und die Förderung von Diversität in
Studium, Lehre und Forschung. Mit der Etablierung einer offenen
Wissenschaftskultur sowie dem steten Abbau von Barrieren für
Universitätsangehörige unterschiedlicher Herkunft, Lebensweisen und Identitäten
wirkt sie Benachteiligungen und Diskriminierungen entgegen.
Vor
dem Hintergrund ihres Selbstverständnisses als weltoffene und chancengerechte
Hochschule widerspricht die Goethe-Universität daher prominent publizierten
Privatmeinungen, die den Wert von Gleichstellungs- und Diversitätsstandards für
Forschung und Forschungsförderung grundsätzlich bezweifeln. Eine solche
Position entspricht nicht der Haltung der Goethe-Universität und steht im
krassen Widerspruch zu den Zielen, auf die sich die Universitätsgemeinschaft
z.B. im „Aktionsplan Chancengleichheit 2019 – 2024“ verständigt hat.
Als
Mitgliedshochschule der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ist die
Goethe-Universität sehr aktiv bei der Umsetzung der Forschungsorientierten
Gleichstellungs- und Diversitätsstandards. Sie unterstützt daher ausdrücklich
die kürzlich in der FAZ veröffentlichte Antwort der DFG-Präsidentin Katja
Becker, die unterstreicht, wie wichtig für die Weiterentwicklung der
Universitäten und die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Forschung solche
Standards sind. Gemeinsam mit den anderen Mitgliedshochschulen der DFG teilt
die Goethe-Universität die Überzeugung, dass eine zunehmende Heterogenität
ihrer Studierenden und Beschäftigten auch die Qualität von Forschung und Lehre
steigert.
Universitätspräsident
Enrico Schleiff stellt klar: „Gleichstellungs- und Diversitätsstandards sind
Teil des Transformationsprozesses von Universitäten und
Forschungseinrichtungen, in welchem überkommene Rollenmuster, Privilegien und
stellenweise lähmende Organisationsprinzipien hinterfragt werden. Das Potenzial
von Gleichstellung und Diversität für eine qualitätsorientierte und
internationale Entwicklung von Forschung und Lehre mag den einen oder anderen
erschrecken! Niemand kann ernsthaft in Abrede stellen, dass die neu
entstehenden Räume, in denen immer mehr Menschen ihre Talente, Potenziale,
verschiedenen Perspektiven und Ideen einbringen und entfalten können, den
Wissenschaftsprozess bereichern.“
Erfolge
dieses Engagements zeichnen sich bereits in dem steigenden Anteil von
Professorinnen an der Goethe-Universität und einem Frauenanteil von 56 % unter
den Neuberufungen im vergangenen Jahr ab. Um diese Ziele weiter zu verfolgen,
arbeitet die Universität aktuell daran, die Diversität ihrer
Wissenschaftler*innen und gegebenenfalls damit verbundene
Diskriminierungserfahrungen durch eine Erhebung sichtbar zu machen. Parallel
und auf Basis der Erhebung entwickelt sie ein Diversity-Konzept für den
Wissenschaftsbereich.