Stellungnahme der Goethe-Universität
FRANKFURT. Am Dienstag, 6. Dezember, gegen 10.00 Uhr, besetzte eine kleine Gruppierung mit dem Namen „End Fossil – Occupy“ einen der beiden größten Hörsäle auf dem Campus Westend der Goethe-Universität. Die Gruppe stellte breit gefächerte Forderungen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen, welche vom Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis hin zur Aufgabe von bestehenden Kooperationen der Goethe-Universität mit bestimmten Firmen reichte. Die Gruppe wollte zunächst ein unbefristetes Veranstaltungsprogramm in den Räumlichkeiten des Hörsaalgebäudes durchführen.
Universitätskanzler
Dr. Albrecht Fester stand früh mit der Gruppierung in Kontakt und hatte
mehrfach angeboten, dass diese ihr Programm gerne in einem extra dafür durch
Verlegung von Veranstaltungen verfügbar gemachten Hörsaal am Campus Bockenheim
durchführen könne. Bedauerlicherweise nahmen die Mitglieder der Gruppe dieses
Angebot nicht an und beharrten darauf, im Hörsaalzentrum am Campus Westend zu
verbleiben. Im Zuge der Besetzung mussten daher über den Tag hinweg zahlreiche
Lehrveranstaltungen mit mehreren tausend Teilnehmenden in andere Räumlichkeiten
verlegt oder abgesagt werden.
Der
Universitätskanzler hatte am frühen Abend daraufhin noch einmal verdeutlicht,
dass die Besetzung eines der größten Hörsäle der Goethe-Universität während des
laufenden Vorlesungsbetriebs von Seiten der Universitätsleitung nicht toleriert
werden könne. Nach mehr als zweieinhalb Jahren Corona-Pandemie und der
gegenwärtig herrschenden Energiekrise stelle die mit großem Aufwand
wiederhergestellte Präsenzlehre einen hohen Wert für den Lehrbetrieb im
Interesse aller Studierenden und Lehrenden dar.
Nachdem
das mehrfach unterbreitete Angebot der Verlagerung in einen anderen Hörsaal
über den gesamten Tag seitens der Gruppen-Mitglieder nicht akzeptiert wurde,
hatte sich das Präsidium am Abend dazu entschlossen, von seinem Hausrecht
Gebrauch zu machen und einen Strafantrag zu stellen. Mit ausschlaggebend für
diese Entscheidung war neben den genannten Punkten auch die mangelnde
Kompromissbereitschaft der Besetzer*innen.
Zwar
handelt es sich bei den verschiedenen Standorten der Goethe-Universität um
öffentlich zugängliche Gelände; gleichwohl ist die Universität Eigentümerin
dieser Liegenschaften. Um 20.00 Uhr wurde dann die Räumung des Hörsaals durch
die Polizei vorgenommen, nachdem mehrfache Aufforderungen des freiwilligen
Verlassens des Raums von einigen Mitgliedern der Gruppe bis zuletzt ignoriert
wurden.
Neben
der Forschung, der Lehre, des Transfers von Forschungsergebnissen in die
Gesellschaft, der Aufnahme von Impulsen aus der Gesellschaft in
Forschungsprojekte und der Politikberatung hat die Goethe-Universität in diesem
Herbst – auch auf studentische Initiative hin – ein Büro für Nachhaltigkeit
eingerichtet, welches eng mit dem selbstverwalteten Goethes Green Office
zusammenarbeitet. Durch die Einrichtung des mit fünf Mitarbeiter*innen
besetzten Nachhaltigkeitsbüros will die Universität ihren Beitrag bei der
Umsetzung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen
leisten. Durch Veranstaltungen, Aktionen und konkreten Maßnahmen, bspw. für den
Klimaschutz, trägt das Nachhaltigkeitsbüro zusammen mit dem Immobilienmanagement
die mit den 17 Zielen verbundenen Ideen in die breite
Universitätsöffentlichkeit.
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Leiter PR & Kommunikation,
Tel: 069 798-13035, Fax:
069 798-763 12531, kaltenborn@pvw.uni-frankfurt.de