Besetzer*innen, die sich noch auf dem Dach der Druckerei Dondorf aufgehalten hatten, wurden aus dem Gebäude gebracht.
FRANKFURT. Nach dem Ende der Besetzung der Druckerei Dondorf hofft die Goethe-Universität auf eine Rückkehr zum demokratischen Dialog. „Wir haben den Besetzer*innen mehrfach Gesprächsangebote unterbreitet, die allesamt ausgeschlagen wurden; das ist bedauerlich“, betonen Wissenschaftsministerin Angela Dorn und Universitätspräsident Enrico Schleiff gemeinsam. „Wir danken der Polizei für den tagelangen Einsatz und das deeskalierende Vorgehen. Wir appellieren an alle Unterstützer*innen des Kollektivs, ihren Protest ohne Rechtsverletzungen weiterzuführen.“
In
den Morgenstunden hatte die Polizei die zuletzt verbliebenen Personen vom Dach
der Druckerei Dondorf in das Gebäudeinnere und danach zur
Identitätsfeststellung in das Polizeipräsidium Frankfurt gebracht. Die im
Auftrag des Landes durch die Goethe-Universität treuhänderisch verwaltete
Liegenschaft war über eine Woche besetzt gewesen; zuletzt hatte sich nur noch
eine kleine Gruppe auf dem Dach aufgehalten.
Mehrere
Angebote und Vermittlungsversuche zur friedlichen Beendigung der Besetzung,
darunter zuletzt ein am Sonntag von der Goethe-Universität und dem Hessischen
Ministerium für Wissenschaft und Kunst vorgeschlagenes Gespräch mit dem
Präsidenten und der Ministerin, hatten die in der Druckerei verbliebenen
Besetzer*innen abgelehnt. Die Universitätsleitung hatte mehrfach deutlich
zugesagt, sich im Falle einer freiwilligen Räumung für den Dialog über die
Zukunft der Druckerei Dondorf und für die Schaffung von Räumen zur freien
Gestaltung gegenüber den politisch verantwortlichen Personen einzusetzen. „Auch
wenn die Besetzer*innen leider nicht freiwillig gegangen sind, werde ich mich
auch im neuen Jahr weiterhin für einen solchen Dialog engagieren“, erklärte
Präsident Schleiff. „Eskalationen wie die zwischenzeitlichen tätlichen
Angriffen auf die Polizei sowie Drohungen gegen Beschäftigte der Universität
gefährden aber leider jeden Diskurs mit der künftigen Landesregierung und der
Stadt Frankfurt, bei denen die Entscheidung über die Zukunft des Geländes und
des Gebäudes liegt.“