Die Chaincourt Theatre Company präsentiert: „Machinal“ von Sophie Treadwell.
FRANKFURT. Die Chaincourt Theatre
Company stellt Ende Januar ihr neues Stück vor: „Machinal“ von Sophie
Treadwell. Insgesamt wirken 22 Studierende der Goethe-Universität sowohl auf
der Bühne als auch in den Kulissen in diesem anspruchsvollen Theaterstück mit.
James Fisk, Lektor für Englisch am Institut für England- und Amerikastudien,
führt zum wiederholten Male Regie und bringt seine mehrjährige Theatererfahrung
zum vollen Einsatz, um die Studierenden künstlerisch zu unterstützen. Die
kreative Umsetzung des Stückes durch Kostüme, Bühnenbild und Technik wird von
Studierenden des Fachbereichs 10 übernommen.
„Machinal“ ist ein seltenes Beispiel des amerikanischen avantgardistischen
Expressionismus und wurde von der Dramatikerin Sophie Treadwell geschrieben.
Basierend auf dem echten Fall der Ruth Brown Snyder, die am 12. Januar 1928
wegen Mordes auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde, hatte „Machinal“
seine Uraufführung am Broadway im Plymouth Theater am 7. September 1928. In den
Hauptrollen spielten die österreichische Schauspielerin Zita Johann und Clark
Gable, der später Rhett Butler in der Hollywood-Verfilmung von „Vom Winde
verweht“ wurde. In „Machinal“ folgen die Zuschauer der Figur der “Young Woman",
einer sanften Frau, die sich gefangen fühlt in einer emotional kalten und auf
Leistung ausgerichteten Welt. In neun Episoden wird dargestellt, wie die junge
Frau verzweifelt versucht, sich in diese Gesellschaft einzufügen und das tut,
was von ihr erwartet wird, jedoch immer wieder dabei scheitert. Unterdrückt von
ihrer Mutter und ihrem Ehemann, flieht sie schließlich in eine Affäre mit einem
mysteriösen Fremden, durch den sie zum ersten Mal wirkliche Lebensfreude
erfährt. Doch die Situation gerät außer Kontrolle, und die Maschine der
Gesellschaft droht die “Young Woman" endgültig zu zermalmen.
Obwohl
„Machinal“ nun schon über 90 Jahre alt ist, wirkt es immer noch erschreckend
aktuell in seiner Darstellung von Ängsten, Burnout, von unrealistischen
Erwartungen der Gesellschaft, unter denen Frauen zu leiden haben, und den
Gefahren einer vollkommen auf Profitgier ausgerichteten Welt. Für die Figur der
“Young Woman" ist es unmöglich, in der mechanisierten und kalten Welt der Moderne
zu leben, was sich im Stück besonders in den Dialogen widerspiegelt, die selten
flüssig sind, sondern immer wieder durch fast schon mechanisch redende Menschen
oder durch laute Geräusche der Maschinen unterbrochen werden.
Vorstellungen: Premiere am 31.
Januar 2020; weitere Aufführungen am 1., 6., 7. und 8. Februar 2020;
Vorstellungsbeginn ist jeweils um 19.30 Uhr im IG-Farben-Nebengebäude, Raum NG
1.741, Campus Westend der Goethe-Universität.
Karten: 10 €/5 €
(ermäßigt) erhältlich an der Abendkasse eine Stunde vor Vorstellungsbeginn oder
in „Zimmer 17“ (Raum IG 3.257, am Campus-Westend, Tel. 793 32550); montags
10.30-16.00 Uhr; dienstags 10.00-14.00 Uhr; mittwochs 10.00-13.30 Uhr u.
donnerstags 12.00-14.00 Uhr.
Kontakt: James Fisk,
Künstlerische Leitung des Chaincourt Theatre; fisk@em.uni-frankfurt.de; www.chaincourt.org