FRANKFURT. Die Bezeichnung “Kleine
Fächer“ orientiert sich in der Regel daran, wie stark
das Fach innerhalb der deutschen Hochschullandschaft vertreten ist. Das
quantitative Kriterium, also die Zahl der Professuren je Standort, sagt aber
nur wenig über die Bedeutung der Fächer. Wie der Afrikanist Prof. Axel
Fleisch im neuen UniReport betont, deckt beispielsweise sein „kleines“ Fach das
riesige Themenspektrum eines ganzen Kontinents ab. Mit einer AG „Kleine Fächer“
haben sich an der Goethe-Universität Fächer von der Afrikanistik über Judaistik
und Lusitanistik bis hin zur Theaterwissenschaft zusammengeschlossen. Im Rahmen
des bundesweiten Projektes „Kleine-Fächer-Wochen an deutschen Hochschulen“ hoffen
Studierende wie Lehrende, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die „Kleinen
Fächer“ keine Randerscheinungen abbilden.
Punkten können die Kleinen Fächer nicht nur mit einem guten
Betreuungsverhältnis. Auch die beruflichen Perspektiven sind recht gut, bieten
die Fächer doch jenseits des Mainstreams viel Raum, einerseits eigenen
Interessen nachzugehen und andererseits kooperative Lern- und
Kommunikationsformen kennen zu lernen und zu praktizieren. „Wir haben im
Austausch mit Personalchefs vernommen, dass man es durchaus zu schätzen weiß,
wenn Studierende nicht einfach nur schnell die Module durchstudieren, sondern
den Mut haben, sich ein eigenes Profil und Netzwerke aufzubauen.
Ellenbogendenken und Einzelkämpfertum führt heute nicht weiter. Auch im
Hinblick auf die großen Herausforderungen unserer Zeit muss man im Team
arbeiten und kooperativ denken können“, betont Axel Fleisch.
Die
weiteren Themen im UniReport 6/Dezember 2019:
- Wechselseitige Lernabhängigkeit von Glauben und Wissen:
Matthias Lutz-Bachmann rezensiert das neueste Werk von Jürgen Habermas „Auch
eine Geschichte der Philosophie“.
- Science, not Silence: Wer wie worüber in der Universität
sprechen darf - Rückblick auf eine leidenschaftlich geführte Diskussion.
- Gefährdung der Meinungsfreiheit? Fragen an den
Wissenschaftssoziologen David Kaldewey.
- Das hat Methode: Jasmin Hefendehl und Andreas Schlundt
forschen daran, Menschen eines Tages im Kampf gegen Alzheimer oder
Autoimmunerkrankungen zu helfen.
- Zunehmende Vielfalt der Musikcharts: Der Physiker
Claudius Gros hat sich mit der Beschleunigung kultureller Prozesse
beschäftigt.
- Tresorschlüssel im Wäscheschrank: Die Wilhelm-Hahn-und-Erben-Stiftung
fördert seit 50 Jahren geisteswissenschaftliche Projekte
- Fach mit Streitlust: Ein Rückblick auf die
Festveranstaltung „100 Jahre Soziologie an der Goethe-Universität“.
- Goethe, Deine Forscher: Nina Morgner ist Professorin im
Institut für Physikalische und Theoretische Chemie.
- Lehren kann man lernen: Die pädagogische Psychologin
Mareike Kunter, „Scientist of the Year 2019“, steht für eine
Professionalisierung des Lehramts.
- Stehen wir vor einer Depressionsepidemie?
Merz-Stiftungsgastprofessorin Brenda Penninx blickt aber optimistisch in
die Zukunft.
- Studentische Reise in die Vergangenheit: Ein Sammelband
nimmt die Geschichte der historischen Wissenschaften unter die Lupe.
- Was hält die Gesellschaft zusammen? Die Frankfurter
Bürgeruniversität zur Demokratie - ein Rückblick auf die ersten zwei
Abende.
- Aufbau der Goethe Professional School:
Wissenschaftliche Weiterbildung an der Goethe-Universität als
Zukunftsaufgabe.
- Verkehrswende – nur wie? Beim
Mercator-Science-Policy-Fellow ship-Programm traf Mitte November der
Mobilitätsforscher Martin Lanzendorf auf Vertreter aus dem
Bundesverkehrsministerium und dem Bundespräsidialamt.
- Veränderungen der Publikationslandschaft: Der GRADE
Research Day zum Thema „Wissenschaftliches Publizieren“.
- Eine Sammlung wird lebendig: Das Oswin-Köhler-Archiv am
Institut für Afrikanistik arbeitet gemeinsam mit Angehörigen der
Herkunftsgemeinschaften daran, das gesammelte Wissen weitläufig zugänglich
zu machen.
- Den Klimawandel einmal aus der Sicht der Politik erleben:
Eine Schülerin berichtet von ihren Erfahrungen auf der #climonomics, der
EU-Klimakonferenz für Schülerinnen und Schüler.
- Wahlbekanntmachung: Informationen zu den Wahlen der
Fachbereichsräte, Fachschaftsräte und des Studierendenparlaments.
Der
UniReport 6/2019 steht zum kostenlosen Download bereit unter http://www.unireport.info/83974260.pdf